Bob

Der Bobsport entstand Ende des 19. Jahrhunderts, als die Schweizer einen Schlitten erfanden, der aus zwei zusammengeschweißten Skeletten bestand und mit einem Lenkmechanismus ausgestattet war. Um den Schutz zu erhöhen, wurde ein Rahmen hinzugefügt. Der erste Bobclub der Welt wurde 1897 im Schweizer St. Moritz gegründet. Im Jahr 1948 riefen Federico Terschak, Sisto Gillarduzzi, Guido Gillarduzzi, Uberto Gillarduzzi, Amedeo Angeli und Francesco de Zanna den Bob Club Cortina ins Leben. Er ist der älteste aktive Bobclub in Italien. Bei den ersten Wettkämpfen wurden Holzschlitten verwendet, die bald durch Stahlschlitten ersetzt wurden. Der englische Begriff "bobsleigh" bezog sich auf die Bewegung, mit der die Mannschaften den Schlitten vor dem Start hin und her schoben, um seine Anfangsgeschwindigkeit zu erhöhen. Heute trainieren die besten Teams der Welt das ganze Jahr über und treten hauptsächlich auf Kunsteisbahnen an, wobei sie Hightech-Schlitten aus Glasfaser und Stahl verwenden.

Bereits bei den ersten Olympischen Winterspielen 1924 in Chamonix war der Viererbob der Männer dabei. Der Zweierbob kam 1932 in Lake Placid in einem Format hinzu, das bis heute unverändert geblieben ist. Das erste Zweierbobrennen der Frauen wurde 2002 ausgetragen.

Bei einem Zweierbobrennen gibt es einen Fahrer, der fährt, und einen Bremser. Beim Viererbob gibt es zusätzlich zwei Athleten, die den Schlitten am Start anschieben. Die Mannschaft schiebt den Schlitten 50 Meter weit, bevor sie in den Schlitten springt und in weniger als sechs Sekunden eine Geschwindigkeit von über 40 km/h erreicht.

Die Bobrennen dauern zwei Tage mit zwei Läufen pro Tag. Die schnellste Zeit entscheidet über den Sieger, gemessen auf die Hundertstelsekunde genau.

Wenn zwei Teams die gleiche Zeit erreichen, werden sie auf dem gleichen Platz gewertet. Am besten ist es, zu den Ersten zu gehören, die die Piste hinunterfahren, solange sie noch glatt ist. Um zu entscheiden, wer als Erster hinunterfährt, wird die Weltrangliste für die erste Fahrt herangezogen und für die folgenden Fahrten umgekehrt.

Gerda Weissensteiner aus Bozen war die erste und einzige italienische Athletin, die in zwei verschiedenen Sportarten Olympische Medaillen gewann: Gold im Rennrodeln in Lillehammer 1994 und Bronze im Bob in Turin 2006. Außerdem hält sie zusammen mit Wilfried Huber und Armin Zöggeler den italienischen Rekord für die meisten Teilnahmen an Olympischen Winterspielen (sechs). Eine weitere italienische Bob-Ikone ist Eugenio Monti, der bei den Olympischen Spielen 1956 in Cortina zwei Silbermedaillen gewann, im Zweierbob mit Renzo Alverà und im Viererbob mit Ulrico Girardi, Renato Mocellini und Renzo Alverà. Bei den Spielen von Grenoble 1968 errang Monti die Goldmedaille sowohl im Zweierbob mit Luciano De Paolis als auch im Viererbob mit De Paolis, Mario Armano und Roberto Zandonella.