Para Ski Alpin

In Abwandlung des traditionellen Skisports wurde das Skifahren für Menschen mit Behinderungen nach dem Zweiten Weltkrieg populär. Nachdem viele Soldaten während des Krieges verletzt worden waren, kam ein Beinamputierter in Deutschland auf die Idee, Krücken an kurzen Skiern zu befestigen. Dies war die erste Ausrüstung für Skifahrer mit Amputationen der unteren Gliedmaßen. Später gründete ein österreichischer Veteran, der beide Beine durch eine Handgranate verloren hatte, eine Abteilung des Österreichischen Skiverbandes für behinderte Skifahrer, und seither wurden jährliche Wettbewerbe in Österreich veranstaltet. Ludwig Guttmann, eine wichtige Figur in der Entwicklung des Paralympischen Sports, half bei der Organisation von Skiveranstaltungen. Lange Zeit blieb der Skisport für Menschen mit Behinderungen auf Amputierte beschränkt, doch 1969 startete ein blinder Skifahrer in Aspen, Colorado, ein Skiprogramm für blinde Skifahrer. 1974 wurde der erste internationale Wettbewerb, die Alpinen Skiweltmeisterschaften für Behinderte, in Frankreich ausgetragen.

Die ersten Paralympischen Winterspiele fanden 1976 in Örnsköldsvik, Schweden, statt und umfassten zwei alpine Disziplinen: Slalom und Riesenslalom. Der Abfahrtslauf wurde 1984 in Innsbruck, Österreich, in das Paralympische Programm aufgenommen, und der Super-G kam 1994 in Lillehammer, Norwegen, hinzu. Sitzskifahren wurde bei den Paralympics 1984 in Innsbruck als Vorführsportart eingeführt und bei den Spielen 1998 in Nagano in die Medaillenwertung aufgenommen.

Zu den wichtigsten Ausrüstungsgegenständen gehören Ausleger, Sitzskier und Monoskier. Der Mono-Ski - eine Schale, die mit einem Stoßdämpfer an einem oder zwei Skiern befestigt ist und in Kombination mit Mini-Skiern verwendet wird, um den Athlet:innen das Gleichgewicht zu ermöglichen - ist eine revolutionäre Innovation. Ein System zur Zeitkorrektur ermöglicht es Athlet:innen mit unterschiedlichen Behinderungen, gegeneinander anzutreten.

Im alpinen Skisport für Behinderte hat Italien mit Giacomo Bertagnolli und Renè de Silvestro zwei außergewöhnliche Athleten vorzuweisen. Bei den letzten Paralympischen Spielen schrieb der sehbehinderte Bertagnolli Geschichte, indem er zwei Goldmedaillen (Slalom und Superkombination) und zwei Silbermedaillen (Super-G und Riesenslalom) gewann. Rene De Silvestro, ein Athlet der sitzenden Kategorie, brachte bei den Paralympics in Peking ebenfalls eine Silbermedaille im Riesenslalom und eine Bronzemedaille im Slalom mit nach Hause.