Biathlon

Die Militärpatrouille kann als direkte Vorläuferin des Biathlons betrachtet werden. Der Wettbewerb war Teil des Programms der ersten Ausgabe der Olympischen Winterspiele in Chamonix 1924. Damals wurde der Wettbewerb von Mannschaften aus vier Männern bestritten, die strikt ein Offizier, ein Unteroffizier und zwei Soldaten sein mussten. Bei den Olympischen Spielen in St. Motitz 1928, Garmisch-Partenkirchen 1936 und St. Moritz 1948 war die Militärpatrouille als Vorführdisziplin vertreten (bei der Ausgabe von Garmisch-Partenkirchen 1936 gab es den einzigen italienischen Erfolg). Biathlon ist seit den Olympischen Spielen in Squaw Valley 1960 im Olympischen Programm vertreten. Die Frauenwettbewerbe wurden 1980 reglementiert und sind seit 1992 Teil des Olympischen Programms. Die Länder, die sich in dieser Sportart am meisten hervorgetan haben, sind die skandinavischen Länder. Biathlon ist der einzige Skisport weltweit, der nicht von der FIS, sondern von der IBU (Internationale Biathlon Union) reguliert wird; in Italien gehört er jedoch zu den Disziplinen des italienischen Skiverbandes (FISI).

Die Sprintrennen finden über eine Distanz von 7,5 km für Frauen und 10 km für Männer statt. Die Teilnehmenden halten zweimal an und müssen bei jedem Halt fünf Ziele mit fünf Schüssen treffen.

In der Verfolgung starten die Athlet:innen basierend auf ihrer Ankunftszeit (oder besser gesagt ihrer Verzögerung gegenüber dem Sieger) im Sprintrennen nacheinander. Die Teilnehmenden halten viermal an und müssen jedes Mal alle fünf Ziele mit fünf Schüssen treffen.

Im Einzelrennen legen die Frauen 15 km und die Männer 20 km zurück. Die Athlet:innen halten viermal am Schießstand an und müssen alle fünf Ziele mit fünf Schüssen treffen. Für jeden verpassten Treffer wird in diesem Wettbewerb eine Zeitstrafe von einer Minute hinzugefügt (anstelle der Strafrunde).

Die Staffel ist ein Mannschaftswettbewerb über eine Strecke von 7,5 km für Männer und 6 km für Frauen, bei dem vier Athlet:innen jeweils einen Abschnitt absolvieren. Der Wettbewerb beginnt mit einem Massenstart der ersten Skiläufer der jeweiligen Teams. Jedes Teammitglied hat zwei Schießsequenzen und verfügt über drei zusätzliche Patronen (insgesamt acht), um die vorgesehenen fünf Ziele für jede Schießphase zu treffen, wobei die Möglichkeit besteht, die drei zusätzlichen Patronen jeweils nur einmal zu laden.

Im Mixed-Staffelrennen über 4x6 km gibt es 20 Teams, von denen jedes aus vier Athlet:innen besteht, zwei Frauen und zwei Männern, die jeweils 6 km laufen. Der Wettkampf beginnt mit dem Start des ersten Skiläufers jedes Teams. Jeder von ihnen hat zwei Schießsequenzen: eine liegend und eine stehend. In jeder Schießsequenz müssen die Teilnehmenden fünf Ziele treffen, und es stehen ihnen drei zusätzliche Patronen zur Verfügung (insgesamt acht).

Beim Massenstart starten die 30 Athleten gleichzeitig. Die Frauen treten über 12,5 km und die Männer über 15 km an. Insgesamt halten sie viermal am Schießstand an, wo sie fünf Ziele mit fünf Schüssen treffen müssen.

Italien hat bei den Olympischen Spielen noch nie Gold im Biathlon gewonnen, aber trotzdem sieben Medaillen errungen. Die erste italienische Medaille (Bronze) gewann Johann Passler in Calgary 1988 im Einzelwettkampf. In Calgary errang Passler dann eine zweite Bronzemedaille in der Staffel 4×7,5 km mit seinen Teamkollegen Werner Kiem, Gottlieb Taschler und Andreas Zingerle. In Nagano 1998 gewann der Bergamaske Pieralberto Carrara aus Serina Silber im 20-km-Rennen. Sechzehn Jahre später, in Sotschi 2014, erreichten Dorothea Wierer, Karin Oberhofer, Dominik Windisch und Lukas Hofer den dritten Platz hinter Norwegen und der Tschechischen Republik in der gemischten Staffel, die ihr Debüt gab.

Bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang 2018 gewann  Italien zwei Medaillen: Das Bronze von Dominik Windisch im Sprint und das Bronze in der Mixed-Staffel von Arnd Peiffer, Lisa Vittozzi, Dorothea Wierer und Lukas Hofer. Bei den Olympischen Spielen in Peking 2022 errang Dorothea Wierer historisches Bronze im Sprint-Einzellauf.