Snowboarding

Das Snowboarden entstand in den 60er Jahren in den Vereinigten Staaten, als der gesellschaftliche Wandel und die Suche nach mehr Meinungsfreiheit zusammen mit Fortschritten bei der Ausrüstung zur Entwicklung neuer Sportarten auf dem Schnee führten. In den 70er Jahren nahm die Produktion von Snowboards zu, und der Sport gewann auf breiter Ebene an Popularität, wobei auch Surfer und Skateboarder einbezogen wurden. Die Snowboarder:innen begannen, die Skigebiete zu "erobern". 1982 fanden in den Vereinigten Staaten die ersten nationalen Meisterschaften statt, und 1983 wurden die ersten Weltmeisterschaften ausgetragen. Sieben Jahre später wurde der Internationale Snowboardverband (ISF) gegründet, und 1994 führte der Internationale Skiverband (FIS) Snowboarden als FIS-Disziplin ein.

Snowboarding wurde erstmals bei den Olympischen Spielen 1998 in Nagano in das Programm aufgenommen. Damals gab es die Disziplinen Riesenslalom und Halfpipe. Bei den Spielen 2002 in Salt Lake City kam der Parallel-Riesenslalom hinzu. 2006 in Turin gab Snowboardcross sein Debüt, gefolgt von Slopestyle 2014 in Sotschi und Big Air 2018 in Pyeonchang. Der jüngste Neuzugang ist Mixed Team Snowboard Cross bei den Spielen 2022 in Peking.

In der Halfpipe führen die Teilnehmer eine Reihe von Tricks aus, während sie einen Hang in Form eines Halbzylinders hinunterfahren. Bewertet werden Umfang und Schwierigkeit der Sprünge.

Beim Parallel-Riesenslalom fahren zwei Snowboarder gleichzeitig auf zwei parallelen Pisten. In der Qualifikation fährt jeder Teilnehmer einmal die blaue und einmal die rote Piste hinunter. Die beiden Zeiten werden addiert, und die 16 besten kombinierten Zeiten kommen in die Direktausscheidungsrunden bis zum Finale. Der Erste jeder Runde qualifiziert sich für die folgende Runde bis zum Finale.

Beim Snowboardcross fahren nach der Qualifikation auf Zeit, bei der die 16 Besten bestimmt werden, vier Athlet:innen pro Durchgang eine Strecke mit Sprüngen, Bodenwellen und weiten Kurven hinunter: Bei jedem Durchgang qualifizieren sich die beiden Besten für den folgenden Durchgang bis hin zum Finale.

Beim Big-Air fahren die Athlet:innen einen Hang hinunter, der mit einer Sprungschanze ausgestattet ist, und führen einen Sprung mit einer Reihe von Kunststücken in der Luft vor.

Beim Slopestyle fahren sie einen Parcours mit verschiedenen Rampen und Hindernissen hinunter, und werden nach Umfang, Originalität und Ausführungsqualität ihrer Tricks beurteilt.

Die italienische Snowboarderin Michela Moioli hat bei den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang im Snowboardcross die erste italienische Goldmedaille im Snowboardfahren gewonnen. Die erste italienische Snowboard-Medaille bei Olympischen Spielen errang Thomas Prugger, der bei den Olympischen Spielen 1998 in Nagano Silber im Riesenslalom holte.