Shorttrack

Nachdem die Shorttrack-Disziplin 1988 bei den Spielen in Calgary eine Vorführsportart war, wurde sie 1992 in Albertville mit zwei Einzelrennen und zwei Staffeln in das olympische Programm aufgenommen. Bei den Olympischen Spielen 2002 in Salt Lake City sah das Programm dieser Disziplin acht Wettbewerbe vor, während die Medaillen-Wettbewerbe 2022 in Peking mit Einführung der neuen gemischten Teamstaffel auf neun anstiegen.

In Italien ist die Shorttrack-Disziplin in den letzten Jahren stark gewachsen und hat an Arianna Fontana, die bei den Spielen in Pyeongchang 2018 die italienische Fahne trug, eine herausragende Vertreterin gefunden. Mit ihren 11 olympischen Medaillen wurde sie zur meistausgezeichneten italienischen Athletin in der Geschichte der Spiele.

Diese Sportart wird immer beliebter, weil sie so aufregend ist! Die Athleten laufen auf einer sehr kleinen Bahn und müssen sich die meiste Zeit des Rennens in die Kurven lehnen, wobei sie mit der Hand das Eis berühren. Zusammenstöße und Stürze sind vorprogrammiert, deshalb sind die Wände des Eislaufovals gepolstert und die Athleten tragen Schutzkleidung.

Die Shorttrack-Rennstrecke misst 111,12 Meter, und die Athlet:innen treten in mehreren Runden gegeneinander an, wobei die Schnellsten in die nächste Runde einziehen.

Die Besonderheit des Shorttracks ist der Start in der Gruppe: Auf der Strecke über 500m und 1.000m starten laut Regeln fünf Läufer:innen pro Runde, beim Rennen über 1.500m sieben.

Bei der gemischten Staffel besteht jedes Team aus vier Athlet:innen: zwei Frauen und zwei Männern. Diese bestreiten das Rennen in der obligatorischen Reihenfolge Frau-Frau-Mann-Mann-Frau-Frau-Mann-Mann.
Helme sind Pflicht, weil das Risiko eines Sturzes im Vergleich zum Eisschnelllauf viel höher ist. Aufgrund der engen Kurven und des Verhältnisses zwischen Geschwindigkeit und Distanz sind steife Schuhe erforderlich, damit die Sportler:innen ihre Flugbahn kontrollieren können.  Auch die Kufen der Schlittschuhe sind anders, das heißt kleiner, und erfordern eine andere Gestaltung, damit die Athlet:innen sich stärker in die Kurve lehnen können. 

Arianna Fontana ist eine Legende im Shorttrack auf Weltniveau. Sie gewann insgesamt 11 Medaillen (2 Gold-, 4 Silber- und 5 Bronzemedaillen) und trug zu mehr als 70 Prozent aller Medaillen bei, die italienische Athlet:innen bei den Olympischen Winterspielen in der Geschichte dieser Disziplin gewonnen haben.

Die erste Goldmedaille Italiens auf der Kurzbahn bei den Olympischen Spielen geht auf Lillehammer 1994 mit der 5000-m-Staffel zurück, die aus Maurizio Carnino, Diego Cattani, Orazio Fagone, Hugo Herrnhof und Mirko Vuillermin bestand.